Im Schmuttertal gibt es verschiedene Gewässerarten. Diese sind auch an den jeweiligen Standorten auf den Infotafeln beschrieben. Weiterführende Informationen zu diesem Thema gibt es im Folgenden.

Eislaufbahn

Bei der Eislaufbahn handelt es sich um ein technisches Bauwerk und keine natürlich entstandene Mulde im Schmuttertal. Im Herbst fluten Regen und Feuerwehr die Eislaufbahn. Um ein sicheres Eislaufvergnügen gewährleisten zu können, dürfen keine Gras- oder Kräuterhalme durch das Eis an die Oberfläche ragen. Aus diesem Grund muss die Fläche vorher gemäht werden. Voraussetzung zum Mähen ist, dass der Untergrund einigermaßen trocken ist. Deshalb ist es unumgänglich das Wasser im Frühjahr, gleich nach der Eislaufsaison, wieder abzulassen. Das bedeutet, dass sich zwar kein immer wasserführender Lebensraum entwickeln kann, dafür aber eine Feuchtwiese mit ihrer eigenen Flora und Fauna.

Feuchtmulde/Tümpel

Eine Weiterentwicklung der Feuchtwiese ist die Feuchtmulde oder der Tümpel. In einer natürlichen Senke bleibt das Tau- oder Regenwasser mehrere Wochen stehen. Für die Dauer sind die Bodenbeschaffenheiten und das Wetter entscheidend. Dieser Lebensraum ist wichtig für Amphibien wie Erdkröte oder Laubfrosch. Für die Entwicklung dieser Tierarten ist es wichtig, dass die Sonne die Wasserfläche bescheint. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Mulde von einer Verbuschung und Verschattung größtenteils freizuhalten. In trockenen Zeiten ist der Tümpel mit einem Balken- oder Kreiselmäher zu mähen und das Mähgut ist zu entfernen.

Regenrückhaltebecken in Hainhofen

Ein begrüntes Regenrückhaltebecken wie in Hainhofen ist regelmäßig zu mähen, um die Funktionalität zu sichern. Entscheidend für die Pflege ist es, den Wasserablauf aufrecht zu erhalten. Ökologische Ansichten müssen hier zurückstehen.

Kulturgräben

Die Aufgabe der Kulturgräben ist es, überschüssiges Wasser der Wiesen und Äcker abzuleiten, um die Flächen bewirtschaften zu können. Die dazu benötigten Gräben sind regelmäßig offen zu halten. Dazu werden sie meist zweimal im Jahr gemäht und zusätzlich ist circa alle acht Jahre ein Öffnen notwendig, um zugewachsene Stellen und Einbrüche zu beseitigen.

Es stehen dazu mehrere Verfahrensweisen zur Verfügung

  • Grabenfräße: sehr wirtschaftlich, aber für die Flora und Fauna zerstörerisch.
  • Bagger: durch den Einsatz verschiedener Werkzeuge kann der Graben je nach Anforderung und Notwendigkeit optimal geöffnet werden. Durch langsames Vorangehen und Zwischenlagerung des Aushubs  können die meisten Tiere verschlupfen und bewahrt werden.
  • Händisch mit Schaufel und Spaten: Wirtschaftlich nicht mehr vertretbar, aber sehr schonend zur Tierwelt.

Auch für das Mähen stehen mehrere Verfahren zur Verfügung, die entscheidende Auswirkungen auf die Ökologie der Wiesenflächen und die Wirtschaftlichkeit haben.
  • Händisch mit Sense und Gabel
  • Mit handgeführten Geräten wie Balkenmäher, Bandrechen und Freischneider
  • Mit  Schlepper und Multifunktionsfahrzeugen

Bei den Maschinen können verschiedene Mähköpfe und Geräte eingesetzt werden

  • Schlägeln: robuste Mäher die das Mähgut wie Gras und Kleingehölze abschlagen, zerkleinern und liegenlassen. Hierbei handelt es sich um eine schnell und damit wirtschaftliche Methode. Außerdem muss das Mähgut nicht entsorgt werden, trägt allerdings auf. Tiere werden angesaugt und können nicht entfliehen.
  • Messerbalken: das Gras wird wie bei einer Schere abgeschnitten und muss aufgenommen und abgefahren werden. Dies ist sehr schonend zu Gras und Tier, aber durch die langsame Arbeitsweise nur bedingt wirtschaftlich. Tiere können sich entfernen.
  • Sichel- und Kreiselmähwerke: mit rotierenden Klingen wird das Gras abgeschlagen und bleibt liegen. Das Mähgut wird mit entsprechenden Geräten bearbeitet (Heu) und abgefahren. Durch hohe Flächenleistung ist dies wirtschaftlich. Da nicht angesaugt und mit Abstand zum Boden gemäht wird, werden Kleintiere in geringerem Umfang als beim Schlägeln beeinträchtigt. Weil die Mähgeschwindigkeit jedoch hoch ist, können die Tiere nicht flüchten. Kreiselmähwerke arbeiten überlappend, daher ist die Gefahr erwischt zu werden, doppelt so hoch. Sichelmähwerke fahren etwas langsamer, aber saugen durch die Messerausgestaltung etwas an, um das Mähgut nachzerkleinern zu können.

Durch die Terminierung, Anzahl und Art der Mähgänge wird Einfluss auf die Entwicklung der Wiese, des Grabens oder des Ufersaums genommen. Wird vor der Blüte und Aussamung gemäht, fehlt den Insekten die Nahrungsgrundlage und die Artenvielfalt der Wiese nimmt ab. Bleibt das Mähgut liegen, wird dadurch gemulcht. So kommen nur starke Wurzelgräser und -kräuter durch. Durch den hohen Nährstoffeintrag nimmt die Artenvielfalt ab, besonders bei den Wiesen- und Wildblumen. Auch technische Probleme entstehen. Durch Schlägelmäharbeiten am Straßenrand „wächst“ zum Beispiel der Boden, das Niveau erhöht sich und der Wasserablauf wird behindert. Dadurch wird die Gefahr des Aquaplanings erhöht. Das Bankett muss deshalb alle paar Jahre abgefräst oder abgeschält werden, um den Wasserabfluss wieder zu gewährleisten. Der Abtrag ist je nach Verschmutzungsgrad durch Schadstoffe wie zum Beispiel Asbest, Blei oder Cadmium, gesondert zu entsorgen.

Übersichtskarte Freizeit im Schmuttertal

  • Die Übersichtskarte Freizeit im Schmuttertal mit den Standorten der anderen Infotafeln als pdf.
    zur Übersichtskarte

Biodiversitätsprojekt Schmuttertal

  • Ziel des Biodiversitätsprojektes Schmuttertal ist es, das einzigartige Naturjuwel Schmuttertal zu schützen.
    mehr

Flyer "Das Schmuttertal entdecken"

  • Infos zum Schmuttertal und Biodiversitätsprojekt Schmuttertal kurz zusammengefasst.
    mehr