Nachhaltiges Restaurieren am Beispiel von Kreuzen

Der Tag des offenen Denkmals findet coronabedingt dieses Jahr ausschließlich digital statt. Mit dem diesjährigen Thema "Erinnern. Erhalten. Neu denken." zielt er auf den sehr wesentlichen Aspekt der Nachhaltigkeit in all seinen Facetten.

Am Beispiel von Kreuzen soll ein kleiner Einblick in nachhaltiges Wirken in unserer Stadt  - hier vor allem bautechnisch - aufgezeigt werden. Das Bauamt hat in jüngster Zeit einige Flur- und Friedhofskreuze saniert und dabei auf nachhaltige Aspekte geachtet.

Flurkreuze finden sich oftmals als stilles Zeichen christlichen Glaubens am Wegesrand. Sie dienen insbesondere dem Gedenken, der Danksagung oder der Erinnerung. Friedhofskreuze dienen der inneren Einkehr und dem stillen Gebet. Diese bestmöglich zu erhalten ist uns ein kulturelles Anliegen.

Ottmarshausen



Nach einer alten Vorlage wurde das etwa vier bis fünf Meter hohe Kreuz auf dem städtischen Friedhof in Neusäß-Ottmarshausen neu erstellt. Das neue Kreuz ist aus Massiv-Lärchenholz gefertigt. Auf diesem wurde die ursprüngliche – und gereinigte - Jesusfigur wieder montiert. Dazu wurden bestehende Schrauben und Befestigungen gereinigt sowie auch der alte Sockel und die Stahlformteile wiederverwendet.

Das frühere Kreuz auf dem städtischen Friedhof in Ottmarshausen vor der Sanierung.   Das neugefertigte Lärchenholzkreuz auf dem Friedhof Ottmarshausen.

Standort: auf der östlichen Seite des Friedhofs

Hainhofen


 
Das Feldkreuz (Nähe Überlaufbecken) war durch Vandalismus beschädigt und kurz über dem Sockel in zwei Teile zerbrochen. Mittels eines Stahlteils und der alten Verschraubung wurden die Teile des Kreuzes wieder zusammengefügt. Der Betonsockel konnte erhalten werden. Anschließend wurde das alte Kreuz gereinigt, die neuen Stahlteile wurden verzinkt und mit Eisenglimmer lackiert.

Das Feldkreuz bei Hainhofen wurde beschädigt.   Das Feldkreuz bei Hainhofen nach der Sanierung.

Standort: an der Weggabelung des Feldwegs, der nach Westen vom Kinderspielplatz am Amselweg wegführt hin zum Überlaufbecken


Westheim


 
Der Sockel des Gusseisenkreuzes von 1872 westlich des Notburgaheims war nicht mehr standsicher und das Kreuz wackelte. Zudem hatte sich eine Halterung an der Figur zum Kreuz gelöst. Die Teile des schlichten Kreuzes wurden wieder zusammengefügt. Die alte Verschraubung wurde nachgebildet und anschließend das "alte" Kreuz mit der Inschrift INRI sandgestrahlt, verzinkt und farblich gefasst. Der Steinsockel musste komplett entfernt werden; stattdessen wurde ein neuer Sockel aus Muschelkalk gesetzt.

Das alte Feldkreuz nahe Westheim.   Das Feldkreuz nahe Westheim nach der Sanierung.


Standort: auf dem Feldweg zwischen Notburgaheim und Reitstall in der Wegbiegung